sterre_12460106Danke euch beiden
@kleinabertrotzdemgem
Deine Aussage, dass einem ein Aufenthalt in einem Krankenhaus wenig bringt, stimmt.
Dies war mein 3.mal im Krankenhaus. Die anderen Male war ich aber noch minderjährig und ao musste ich bleiben. 1x eine Woche und kurz darauf 2.5 Wochen bis der Platz in der Fachklinik frei wurde. Ich erinnere mich noch gut, wie mühsam das dmals für mich war und vielleicht war mein Entschluss die Klinik bereits nach 2 Tagen zu verlassen auch irgendwie eine Reaktion auf damals. Dass man mich nicht mehr "einsperren" kann, dass ich mir nicht mehr die Freiheit nehmen lasse. Ich weiss nicht, vielleicht war ich aber auch voreingenommen, weil mir die anderen Male schon nicht geholfen wurde und ich Angst hatte, dass es wieder so lange geht bis ich entlassen werde. Die Aussagen kamen allerdings nicht von einem Mediziner, sondern von meinem Psychiater :-D Bislang hielt ich ihn wirklich für sehr kompetent, er hat mir bereits mit anderen Problemen wirklich geholfen und er hat auch einen sehr sehr guten Ruf, ist wirklich bekannt und viel gelobt im ganzen deutschsprachigen Raum, aber er ist eben sehr fachlich und kühl. Wie eben die meisten Psychiater. Psychologen sind da anders. Es tut mir auch im Nachhinein jetzt Leid, dass ich ihn als behandelnden Arzt verloren habe, denn er hat ausdrücklich gesagt wenn ich die Klinik auf eigene Faust verlasse, dann ist die Zusammenarbeit dahin, weil er dieses Risiko nicht eingehen kann. Ich verstehe ihn ja auch, aber in dem Moment dachte ich, ich sterbe wenn ich dort hätte bleiben müssen. Er hat ja auch Recht damit wenn er sagt "da merkt man, wie dünn das Eis eigentlich ist" wenn ich anfange zu heulen, weil ich nach 1.5 Tagen nicht entlassen werde. Das stimmt natürlich und stimmt mich auch nachdenklich, wie instabil ich eigentlich bin. Ich frage mich, wie ich den Klinikaufenthalt (fachklinik) von fast einem ganzen Jahr 2007 aushalten konnte, aber ja... Fachklinik ist halt wie du auch sagst, was ganz anderes, da macht man zumindest was, hat therapien den ganzen Tag und Gleichgesinnte mit denen man sprechen kann. Im Moment fühle ich mich einfach nicht bereit für eine stationäre Therapie, zu sehr freue ich mich jeden Tag an der Sonne und dem schönen Wetter und der Freiheit das alles so geniessen zu können, wie ich es möchte. Vielleicht aber ist das alles auch nur eine undurchschaubare Botschaft der Magersucht, die mich wieder austricksen will, weil sie mir doch zu gerne im Mai wie jedes Jahr die "wassermelonen diät" aufzwängen will. :-D Gott, ich fühl mich so bescheuert, wie ich das alles hier niederschreibe. Niemals könnte es irgendwer verstehen, aber ihr, die ihr die selbe Stimme im Kopf habt/hattet versteht vielleicht, warum ich hier mit meinen paar Kilos eher an Wassermelonen denke, als daran mir endlich Hilfe zu holen.
Ist das bei euch auch so, dass ihr zeitenweise auf ganz bestimmte Nahrungsmittel fixiert seid, und so extrem darauf achtet für eine Periode nur ein bestimmtes Nahrungsmittel zu euch zu nehmen?
Bei mir ist das so und wenn ich mal paar Tage immer was Anderes esse, weil ich mich nicht entscheiden kann, weil die MS mir grad nichts bestimmtes aufträgt, fühl ich mich so panisch und undiszipliniert, weil ich dann so irgendwie keine Linie drinnen hab. Ja es reicht mir nicht mal mehr sehr wenig zu essen, nein, es muss über Tage oder Wochen nur etwas bestimmtes sein...
Ich möchte nicht, dass meine Zeilen hier jemanden triggern, deswegen hole ich jetzt nicht weiter aus, aber es würde mich schon interessieren, ob das bei Anderen auch so ist.
Wenn ich am Abend schlafen gehe, ohne zu wissen was ich am nächsten Tag essen soll, dann macht mich das total unruhig und panisch. Vielleicht weil ich Angst habe, wenig von etwas zu essen und dann zu merken, dass was anderes besser gewesen wäre und dann das am Ende auch noch esse und dann zuviel und die Kontrolle verliere... Ich weiss nicht, total seltsam. Aber jetzt STOP!
@sweetlemon
Schön, etwas mehr über dich zu erfahren.
Ehrlichgesagt war ich auch total erstaunt, dass du in deinem Alter bereits so reflektierte Aussagen machen kannst. Echt Hut ab!
Das soll nicht heissen, dass man das mit 16 nicht kann oder so, aber ich muss sagen, ich war mit 16 auch schon ne Weile krank, aber war noch lange nicht so weit wie du es bist. Ich glaube, dass du aufgrund deiner Intelligenz und auch emotionaler Intelligenz wirklich sehr gute Chancen hast, deine Seele von allem was ihr schadet zu befreien.
Ich weiss nicht, was du in deiner Kindheit erlebt hast, aber zu lesen, dass du nie eine liebevolle Familie hattest, stimmt mich sehr traurig.
Umsomehr allerdings ist es dir anzurechnen, dass du so einfühlsam und sensibel und hilfsbreit bist, wo du das doch von Zuhause nicht mit auf den Weg bekommen hast. Das alles zusammen, macht dich wirklich bewundernswert und zu einem ganz tollen Menschen! *fühl dich gedrückt*
Ich habe selbst mehrere schwere traumatische Erlebnisse gehabt, aber nicht in so früher Kindheit.
Bei mir war es sexueller Missbrauch und Gewalt, aber das möchte ich nicht vertiefen. Ich wollte dir nur damit sagen, dass ich verstehen kann, was ein Trauma bedeutet und dass ich auch weiss, wie hart der Weg danach ist. Es freut mich sehr, dass dir dein Klinikaufenthalt 2013 geholfen hat und dass du so kämpfst, nicht wieder ins UG zu fallen.
Mach weiter so! Es lohnt sich, denn du hast auch dein ganzes Leben noch vor dir und mit deinen Fähigkeiten, stehen dir bestimmt sehr viele Türen im Leben offen. Lass sie dir nicht von einer Magersucht, Bulimie oder den Geistern deiner Vergangenheit schliessen, das alles hat dir bereits genug weh getan. Irgendwann ist der Kampf vorbei... Das denk ich mir auch immer :-D