Liebe tatjana
ist jetzt zwar nicht passend zum Thema aber ein sehr hübscher Name :-D übrigens mein zweitname lautet zufälliger weise gleich ;-)
so u jetzt zum eigentlichen Thema u grund warum ich schreibe. zunächst einmal hut ab vor deinen Einsatz u deine Besorgnis gegenüber deiner cousine u du hier rat suchst. das find ich ganz große klasse von dir u deine cousine kann echt froh u stolz sein jmd wie dich zu haben :super:
nun zu deiner frage: ich als selbst betroffene wuerde deine cousine nicht auf die ES ansprechen. die ES bestimmt bereits ihr gesamtes Familienleben, sie wird dort nur mehr durch ihre ES definiert, sie weiß aber mittlerweile auch ganz bewusst wie sie ihre Krankheit einsetzen kann um bestimmte Reaktionen von ihren Eltern zu erhalten. sie wird eigentlich nur mehr von dir als Mensch wahrgenommen für alle anderen ist sie bereits "die kranke" . der ganze familienalltag scheint sich nur mehr um ihre Krankheit zu drehen u umso mehr sie Bestätigung dafür bekommt durch ihre Krankheit Aufmerksamkeit zu erlangen u gesehen zu werden, umso mehr wird sie an ihr festhalten (möglicherweise ein grund nur durch dich ES wahrgenommen zu werden als "gesunde" jedoch nicht mehr).
ich denke du solltest ihr auch in Zukunft die Möglichkeit geben, bei dir "mensch ohne ES sein zu können" und nicht "ES mit mensch". sie sollte weiterhin das gefühl haben das man sie auch ohne ihre Krankheit wahrnimmt. etwas anderes ist es wenn sie selbst auf dich mit diesen Thema zukommt. dann würde ich an deiner stelle mit ihr das Thema besprechen u sie erzählen lassen.
Ich weiß auch nicht was ihre/eure Familie sich davon erwartet wenn du mit ihr sprichst. meint sie es wäre dann friede Freude Eierkuchen u die ES würde vom kriegsfeld ziehen u alles wäre wieder in bester Ordnung? außerdem würden sie dir auch eine große last aufbürden u Verantwortung u Enttäuschung wenn auch du ihr nicht helfen kannst. dies alles würde nur dich belasten u in deinen alter solltest du nicht so eine große Verantwortung übernehmen müssen.
eine andere frage: hat sich deine cousine die Therapeutin ausgesucht oder ihre Eltern für sie? oft ist es auch der trotz gerade deshalb nicht mitzuarbeiten weil man selbst nicht gefragt wurde, einfach über einen bestimmt wurde etc. Eventuell ergibt sich ja die Möglichkeit dass sie sich selbst eine ihr sympathische und passende Therapeutin sucht bei der sie sich verstanden und aufgehoben fühlt, der sie vertraut.
eine weitere frage wäre von mir ob ihre Eltern ebenfalls eine Therapie machen. es wäre bestimmt ratsam wenn sowohl die betroffene selbst als auch ihre Eltern separat eine Therapie starten schon alleine damit ihre Eltern sehen in welche co-abhängigkeit sie sich begeben u wie sie durch ihr verhalten ihre tochter dabei unterstützen das System Krankheit aufrecht zu erhalten (natürlich unbewusst). außerdem ist die Situation doch sehr belastend, sowohl für die gesamte Familie als auch für die Beziehung ihrer Eltern zueinander. eine Gesprächstherapie wäre bestimmt eine große Entlastung sowohl für die gefühlswelt als auch der beziehungswelt.
daneben könnte/sollte parallel auch eine familientherapie laufen in der sich alle zu wort melden können, jedoch immer unter den aspekt, dass sich deine cousine auch aufgehoben u verstanden fühlt bei der Therapeutin u nicht das gefühl hat "übergangen" worden zu sein.
Überlegungen zum ersatzventil: ist deine cousine kreativ? zb. malt sie gerne, würde sie gerne ein Instrument lernen bzw. spielt sie eines, fotografiert sie gerne dann könnte sie sich eine Kamera schnappen, oder spielt sie Event. gerne Theater oder dergleichen (Event. gibt es eine amateurgruppe bei euch) oder einen Tanzkurs, yogakurs, strickt oder häkelt sie gerne (es gibt jetzt soviele tolle Anleitungen für die Herstellung von Tieren etc.) u wenn sie vom gewicht her stabil ist könnte sie z.B. auch wenn sie gerne mit Tieren zusammen ist im Tierheim aushelfen beim Gassi gehen u dergleichen, oder die Erfahrung mit Pferden tut sehr gut z.b. gibt es so therapiereiten u dergleichen (therapiereiten beinhaltet vor allem den kontakt mit den Tier am pferderücken nur im schritt ohne sattel einfach zum spüren des Lebewesens seine wärme, kraft, ruhe, Ausgeglichenheit etc. es reicht aber auch schon der kontakt mit den Tieren sprich nur putzen oder streicheln oder neben ihnen zu stehen). sind alles nur mal so Ideen die mir auf die schnelle einfallen würde mich freuen wenn etwas für sie dabei wäre ...
ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt u konnte etwas helfen u dir ein bisschen mut machen.
fühl dich gedrückt
ps. ich wünschte ich hätte auch so eine tolle cousine gehabt in Anfangsstadium meiner Krankheit. :lover:
es wäre schön wenn du uns auf den laufenden halten würdest
alles liebe u ganz viel kraft
traumfänger :love: