Tränen in den Augen, der Spiegel- ihr Feind,
als sie zurückkam, da hatte sie geweint.
Der Tag war gelaufen, verklärt ihr Gesicht,
sie hatte nur eine Gedanken "Ich hasse mich!"
Das wollte sie ändern und ging über Leichen,
zur Strafe hatte sie vor, das Essen zu streichen.
Auch Sport wurde getrieben, aus Zwang wurde Qual,
doch was sollte sie machen, sie hatte keine andere Wahl.
Besessen des Gefühls sich Schmerzen zuzufügen,
kaltblütig Menschen aufgrund des Essens anzulügen,
Hungerperioden, Fressanfälle, selbstinduziertes Erbrechen,
verstieß sie gegen die Regeln, brach sie ihr Versprechen.
Heimlichkeiten, Vertuschungen, innerliches Schrein,
wieso kann ich nicht so dünn wie meine Vorbilder sein?
Jeglicher Genuss, die Freude am Essen,
all die schönen Tage des Lebens schon längst vergessen.
Alpträume, Verzweiflung, die Angst zu versagen,
nebenbei an einem Hungertuch zu nagen.
Schmerzen zu vergessen und Negatives zu verdrängen,
mit dem Gedanken spielen, sich selber aufzuhängen, und
trotzdem in der Lager sein zu sagen "Ich gebe niemals auf",
dieses sagte sie erneut auf der Fahrt ins Krankenaus.
Dort kam es dann zum ersten Mals ans Licht,
indem ihr gesagt wurde "Du hast Untergewicht!"
Ihr Herz tat sich auf, sie hörte fremde Stimmen,
es hatte sich gelohnt, sie war dabei zu gewinnen.
Aber jetzt war das Hungern schwerer als zu Hause,
alle gaben auf sie acht, 24-Stunden ohne Pause.
Nach 2 Wochen schließlich die schnelle Wende,
fand die Sache ein schreckliches Ende.
Die Pulsadern hatte sie sich aufgeschnitten,
und die letzten Stunden bis zum Tod alleine gelitten.
Als die Ärzte Stunden später kamen, war sie wie vermutet,
in der Badewanne bereits verblutet.
Alles hatte ein Ende und war nun vorbei,
ihre Akte mit dem Namen verschwand sofort in der Kartei.
Ein hoher Preis, sie hatte ihn gezahlt und sich ihm hingegeben,
letztendlich mit ihrem eigenen Leben.
Ihr Schicksal, ein eigentliches Rätsel auf Erden,
und nur um anerkannt und geliebt zu werden!