Ich weiß, dieser Beitrag ist schon etwas älter, aber...
Hallo,
ich weiß, dass diese Frage von 2009 ist und die Fragestellerin bestimmt schon längst ihren Durchfall los geworden ist oder inzwischen damit leben kann.
Ich hatte exakt das gleiche Problem, wenn nicht sogar noch etwas heftiger und möchte einfach noch ein paar Sätze dazu los werden, denn immerhin ist dieser Beitrag hier der Erste, den google anzeigt, wenn man "nach jedem Essen Durchfall" eingibt.
Ich weiß garnicht mehr, wann genau es bei mir anfing... Es muss 2006 gewesen sein. Da ich selbstständig von Zuhause aus gearbeitet habe, hatte ich Anfangs keine Probleme damit, nach dem Essen auf die Toilette zu müssen.
Natürlich kam es mir schon etwas seltsam vor, aber nachdem ich mit meiner Schwester drüber sprach und erfuhr, dass sie das gleiche Problemchen hat, war ich etwas beruhigt und lebte eben einfach damit.
Zu diesem Zeitpunkt war ich leicht übergewichtig und achtete nicht wirklich auf meine Ernährung. Dies kam mir als plausible Erklärung in Betracht. Ich nahm mir vor meine Ernährung umzustellen und tat dieses auch. Jedoch besserte es sich nicht.
Etwa ein halbes Jahr später erzählte mir meine Schwester von sogenannter "Heilerde"- 2 Teelöffel davon sollen in Wasser eingerührt und getrunken, dafür sorgen, dass sich die Darmzotten, die durch meine ungesunde, fettreiche, Ernährung wohl verklebt sein könnten, wieder aufstellen und somit besser Nährstoffe und auch Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei herausfiltern könnten.
Habs mehrfach ausprobiert- ohne Erfolg.
2009 bin ich zu meinem jetztigen Mann gezogen, beruflich bin ich von der selbstständigen Heimarbeit in die Systemgastronomie gewechselt, viel Ärger mit meinem Ex-Freund und sowieso der ganze Stress durch den neuen Job etc. verschlimmerten meine Symptome enorm.
Es war inzwischen so schlimm, dass ich sogar wärend des Essens auf die Toilette musste. Im Sommer 2010 wurde es dann unaushaltbar.
Ich bekam inzwischen nicht nur nach bzw. wärend dem Essen Durchfall, sondern auch, wenn ich warme Dinge getrunken habe.
Ich führte nun kein Weg dran vorbei- ich musste zum Arzt.
Mein Hausarzt lies mich natürlich ersteinmal Stuhlproben abgeben, was nicht sehr einfach war... (Stuhlproben, wenn man Durchfall wie Wasser hat *augenverdreh*)
Auch ein großes Blutbild wurde gemacht.
Als ich 4 Tage später die Befunde abholen wollte, war ich bereits so dehydriert, dass er mich nicht mehr nach Hause lies, sondern ich direkt von der Praxis ins Krankenhaus gebracht wurde.
Im Krankenhaus wurde ich auf Morbus Crohn getestet- negativ, ebenso auf Unverträglichkeiten- auch Ergebnislos.
Eine Magen- und eine Darmspiegelung (die im Übrigen überhaubt nicht schlimm waren!!!) brachten keine neuen Erkenntnisse.
Lediglich die Kulturen, die mein Hausarzt von meiner Stuhlprobe anlegen lies, zeigten, wärend meines Krankenhausaufenthaltes, einen Pilz, der Antibiotisch behandelt werden musste.
Nach 7 langen Tagen im Krankenhaus, entlies man mich mit einem Rezept in der Hand, in der Hoffnung, dass allein dieser Pilz für mein Problem verantwortlich sein sollte.
Ich nahm die Antibiotika brav und es stellte sich tatsächlich kurzfristig eine Besserung ein.
Der Alltag hatte mich kurze Zeit später wieder im Griff- und auch der Durchfall kehrte wieder.
Ein erneuter Besuch bei meinem Hausarzt führte dazu, nicht mehr körperliche Ursachen in Betracht zu ziehen, sondern auch die äußeren Umstände wie Ärger und Stress.
Es klang für mich sinnvoll, doch auch an Tagen, andennen ich gemütlich auf dem Sofa lag und es mir gut gehen lies, hatte ich diesen Durchfall... und ich nahm es einfach wieder "hin"...
Heute weiß ich, wie mein Körper reagiet.
Ich schaffe es tatsächlich mir Phasen zu schaffen, in dennen ich Durchfallfrei leben kann. Dies gelingt mir aber nur, wenn ich über einen längeren Zeitraum möglichst Stressfrei lebe- mein Körper braucht einfach 4-5 Tage, damit der Druchfall aufhört.
Und dann reicht auch schon ein kleiner Zoff mit meinem Mann damit er wieder da ist ;)
Ich kann mit meinem Durchfall inzwischen recht gut leben,
Ich habe versucht mir gewisse Ruheinseln zu schaffen zwischen Arbeit, Haushalt, Kinder - dies ist nicht immer einfach, aber es hilft.
Und da ich inzwischen mich und meinem Körper kenne, habe ich auch in Stresszeiten einen gewissen Ryhtmus. So weiß ich beispielsweise, dass ich Morgens, vor der Frühschicht, unbedingt daheim etwas essen muss um noch Zuhause auf die Toilette gehen zu können... ( es gibt nichts schlimmers als ein belegtes Brötchen beim Bäcker zu kaufen, zu essen und dann 1 1/2 Stunden am Bahnhof auf die Bahn warten zu müssen ;) )
Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen um einen herum garnicht mitbekommen, wenn man nach dem Essen kurz aufsteht um auf die Toilette zu gehen (Dank des Durchfalls dauert es ja auch nur so lange, wie andere Leute schnell mal Pinkeln gehen).
Ich persönlich gehe gerne mit meinem Mann und Freunden Essen- ich mach mir selbst auch keinen Stress deswegen, denn genau dieser Stress ist es, der dafür sorgt, dass es so ist, wie es ist...
Vielleicht konnte ich ja dem ein oder anderen helfen.
Viele liebe Grüße
SallyundNele