Ich habe bereits zu einigen Beiträgen zum Thema Bauchschmerzen und andere Verdauungsbeschwerden geantwortet. Hier einmal meine Geschichte:
Ich hatte ca. mit Beginn meiner Ausbildung mit 16 Jahren Probleme mit Verdauungsbeschwerden - erst einmal nur Blähungen. Mein Homöopath hat eine Stuhlprobe veranlasst. Lediglich die Lactobakterien, die auch im Joghurt vorhanden sind, waren reduziert. Kein Grund zur Sorge. Alles im grünen Bereich, meinte der Homöopath.
Die Blähungen wurden immer stärker. Ich hatte selbst Milch im Verdacht, der Grund zu sein, da ich nach dem Genuss von Joghurt häufiger Halsschmerzen hatte.
Nach mehreren Jahren mit ergebnislosen Test bei Heilpraktikern, Akupunktur, die jeweils für einige Wochen Abhilfe schaffte und stärker werdenden Blähungen habe ich bei einer Allgemeinmedizinerin eine Blutuntersuchung durchführen lassen. In diesem Test wurde endlich festgestellt, dass ich auf Kasein (Milcheiweiß) und Gluten (einige Getreidesorten) reagierte. Der Darm war stark entzündet und inzwischen waren einige Stämme Lactobakterien, Kolibakterien und andere Bakterien stark verringert.
Die Empfehlung lautete: Weglassdiät und Aufbau mit Darmbakterien, also Einnahme der Bakterien in Tablettenform.
Im Laufe der folgenden Monate wurden meine Beschwerden immer schlimmer. Plötzlich hatte ich mit einer deutlich beschleunigten Verdauung Probleme. Die Blähungen waren auch nicht besser. Ich reagierte auf immer mehr Lebensmittel. Im nächsten Test hatte ich eine große Anzahl von Unverträglichkeiten. Übrigens handelte es sich nicht um Allergien. Daher waren diese auch zuvor in keinem regulären Allergietest aufgefallen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe nach und nach eine Fruktoseintoleranz, Lactoseintoleranz und eine Histaminunverträglichkeit erworben, zusätzlich zu Gluten und Milcheiweiß. Die folgenden Monate und inzwischen Jahre waren nicht besser. Besonders der Verzicht auf Gluten und Histamin kostet eine Menge Nerven und Kraft. Bei einer Histaminunverträglichkeit kann man nur noch ca. die Hälfte aller Lebensmittel essen und muss alles frisch kochen und essen. Sonst bekommt man Blähungen, besonders am nächsten Tag. Außerdem wird man müde und bekommt Kopfschmerzen und manche Leute auch Probleme mit Ekzemen oder dem s.g. Flash, roten Flecken besonders am Hals, Ausschnitt...
Nach mehreren Jahren bin ich auf ein Buch gestoßen mit den Titel "Heile deinen Darm". Es basiert auf einer Methode die GAPS heißt und enthält eine Diät, die ähnlich wie das Heilfasten klingt. Diese Diät schien mir nicht wirklich plausibel, aber die Erklärungen im Vorwort halfen mir endlich weiter. Die Unverträglichkeiten haben alle mit einer Störung im Darm zu tun und wenn man diesen "repariert" können sie auch wieder weggehen. Allerdings reicht das Einnehmen von guten Darmbakterien nicht.
In einem weiteren Buch von dem alten Naturarzt Dr. Bruker habe ich gelesen, dass eine möglichst naturbelassene Ernährungsform den Darm heilen kann. Diese Ernährungsform hat bereits nach wenigen Tagen meine Darmbeschwerden deutlich reduziert und ich kann nur jedem, der Probleme mit dem Darm hat, diese Ernährungsform auszuprobieren. Sie ist einfach und effektiver als die meisten Behandlungen und Medikamten.
Man isst Vollkornbrot statt Weißmehlprodukten, Honig statt Zucker, wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse, davon mehrere Stücke roh am Tag. Einfach, aber total effektiv. Probiert es aus. Solange man mit Durchfall Problemen hat, muss man vorsichtig mit Rohkost sein. Reisgerichte zum Stabilisieren des Darms helfen. Wer Allergien hat, sollte natürlich erst einmal nur die Lebensmittel essen, die gehen. Bei einer Glutenintoleranz gibt es z.B. Vollkornbrote ohne Gluten. Ich esse eines von Schär aus dem DM-Markt.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen? Hat jemand Tipps zur Heilung des Darms bzw. Unververträglichkeiten?