Kiffen ist ein Motivationskiller
Ich habe sehr lange, täglich und nicht wenig gekifft, weiß also worüber ich rede.
Kiffen macht bescheiden. Man ist zufrieden, wenn man kiffen kann und oft demotiviert, etwas anderes zu tun.
Sein Verhalten hat auf jeden Fall mit dem Kiffen zu tun, aber nicht akut sondern chronisch.
Für einen überzeugten Kiffer ist es nicht leicht, einzusehen, dass die eigene Entwicklung durch das Kiffen beeinflusst wird, aber das ist definitiv der Fall.
Viele Leute können problemlos täglich kiffen und klar kommen, aber die Frage ist, wie.
Da dein Freund täglich kifft, fällt es ihm wahrscheinlich schwer, sich einzugestehen, dass ihn das viele Kiffen hemmt. Ich persönlich mache das bei mir so aus, dass ich mir meinen inneren Schweinehund vorstelle, der durch das Kiffen gefüttert wird und dem ich heftiger in den Arsch treten muss, je mehr und öfters ich kiffe.
Wenn ein richtiger Kiffer aufhört zu kiffen, ist das in der ersten Zeit ziemlich stressig, weil man Suchtdruck hat und das kiffen mit bestimmten Tätigkeiten in Verbindung bringt.
Nach ca drei Wochen Abstinenz ändert sich aber das gesamte Lebensgefühl leicht... der permanente Schleier, der sich über das Leben legt, wird gelüftet.
Wenn dein Freund nicht dazu bereit ist, ganz aufzuhören, sollte er zumindest folgenden Entwicklungsschritt machen:
- Er muss erkennen, dass das Kiffen nicht spurlos an ihm vorbeigeht, dass er ein Motivationsproblem hat und dass das durch das Kiffen verstärkt wird.
- Er muss erkennen, dass er durch das Kiffen das natürliche Belohnungssystem austrickst. Normalerweise fühlt man sich zufrieden, wenn man etwas geschafft oder etwas schönes erlebt hat, das ist gesund. Durch kiffen ist man auch zufrieden, wenn man nichts macht und stattdessen raucht.
- Wenn man an einem Tag das erste mal kifft, ist der Tag gelaufen. Der Tag ist dann ein Kiff-Tag. Das ist kein Weltuntergang, aber man sollte wirklich erst (spät) Abends kiffen, um sich von mir aus für den Tag zu belohnen. Wenn man kifft, sobald man heim kommt, macht man danach nichts mehr. Es ist einfach zu "stressig" und "anstrengend".
Ich finde es schlimm, wenn man nicht ehrlich zu sich selbst ist und sich etwas vormacht. Kiffen hat einen Einfluss auf den Kiffer!
Ich würde bei Gelegenheit erstmal überprüfen, wie (wenig?) klar er seine Situation sieht. Frag ihn, ob er glaubt, dass der Cannabiskonsum eine Auswirkung auf ihn hat und wenn ja, welche.
Er soll das Kiffen nicht für dich reduzieren, sondern für sich (oder für euch). Deshalb muss er zuerst mal akzeptieren, dass seine Entwicklung durch's Kiffen beeinflusst wurde.
Danach muss er daran arbeiten, das Belohnungssystem wieder in den Griff zu bekommen.
Vor allem muss er aber die krasse Gewohnheit durchbrechen, sofort was zu rauchen, wenn er heimkommt. Das kann Schrittweise passieren, jeden Tag zehn Minuten später oder so.
Aber mit Disziplin... und damit haben die Kiffer so ihre Probleme :)
Für einen Süchtling ist es wirklich schwer, das zu ändern, deshalb musst du ihn dafür belohnen (Sex? :-D ), wenn er Fortschritte macht.
Viel Glück!