Hallo zusammen!
Ich muss mir jetzt hier mal alles von der Seele schrieben. Ganz vorne angefangen. Mein Papa trinkt schon sehr lange....Immer schlimmer wurde es dann als er vor ca. 10 Jahren in Frührente gegangen ist .Er lag schon mehre Male wegen Magengeschwüren und dergleichen im Krankenhaus hat sich danach kurze Zeit wieder berappelt und dann aber doch wieder da weitergemacht wo er aufgehört hatte. Meine Mutter, mein Bruder und ich haben auch ständig mit dem Ärzten gesprochen, aber man ist ja wirklich machtlos, wenn derjenige selbst nichts ändern will.Uns wurde sogar von den Ärzten gesagt alle Werte seien in Ordnung, weil er ihnen wohl gesagt hatte dass sie nichts sagen dürfen...
Vor 5 Wochen kam er dann wieder ins Krankenhaus, nachdem er schon über ein Jahr lang eigentlich gar nichts mehr gemacht hat außer im Bett zu liegen. Kaum gegessen, wenn er aufgestanden ist, dann um was zu trinken...Wir wollten eigentlich zum Arzt, aber er konnte dann nichtmal mehr laufen und meine Ma rief einen Krankenwagen. Wo kam er hin??? Auf die Neurochirurgie, weil er erzählte, dass er nicht laufen könne, weil er Rückenschmerzen hat!!! Meine Mutter erklärte den Sanis um die Ecke was los ist, aber die wollten nciht hören. Bis wir dann im KH einen Arzt zu fassen kriegten dauerte es auch ewig und drei Tage. Er sollte dann nach ca. einer Woche schon wieder entlassen werden ( die Ärztin sage natürlich auch man kann NICHTS machen, wenn er nicht will). Dann ist er im KH gefallen und hat sich den Arm kompliziert am Schultergelenk gebrochen. OP, ab auf die Chirurgische. Da kann ihn keiner, das Spiel ging von vorne los.Eigentlich war er doch weder wegen der Bandscheibe noch wegen nem gebrochenen Arm im KH! Die Platte im Arm hielt nicht , noch eine OP am Arm. Wieder ständig auf der Matte gestanden um die Ärtze zu sprechen und letzten Dienstag wurde dann endlich auch mal eine Magenspiegelung gemacht ( der verdammte Arm war ja nun wirklich nicht das größte Problem). Resultat, 2 Magengeschwüre, mehrere Zwölffingerdarmgeschwüre. Am Mittwoche morgen war meine Ma noch bei ihm mit seine Schwester und meinen Cousins. Da redetet er schon wirres Zeug und meine Mutter gab den Schwestern bescheid.Mittags um zwei Uhr dann der Anruf aus dem Krankenhaus. Mein Papa läge im künstlichen Koma und müsste notoperiert werden. Als wir im Krankenhaus angekommen waren kam sofort der Arzt und erzählt uns dass eins von den Geschwüren geplatzt ist, er dadurch eine Sepsis hat, einen Darmverschluss hat, durch den er eine Lugenentzündug hat und natürlich die kaputte Leber. Eine OP zwingend erforderlich, aber es eine gratwanderung sei. Wir konnten dann noch zu ihm bevor er operiert wurde...Ich habe meinen eigenen Papa nicht erkannt! Die ganzen Schläuche und Flaschen, das Beatmungsgerät....Ich habe das Gefühl das ist alles gar nicht wahr! Er hat die Op überstanden und wurde aber am nächsten morgen gleich nochmal operiert. Heute sagte der Arzt er hat sich bis jetzt erstaunlich stabil gehalten, da hätten sie nicht mit gerechnet. Aber nach wie vor steht es auf der Kippe. Bis Montag wird er auf alle Fälle noch schlafen und beatmet werden.
Ich habe so eine Angst! Ich kriege diesen Anblick nicht aus dem Kopf und ich fange an mir Vorwürfe zu machen, dass ich hätte mehr tun müssen,damit er von dem Zeug weggkommt...Außerdem hatte ich ihn aufgrund der Arbeit und weil ich dann auch oft die kinder nicht unterbringen konnte nichtmal besucht und ihn also gar nicht mehr gesehen als er noch wach war. Zwar telefoniert, aber ich war nicht da. Und jetzt liegt er da, ich stehe am Bett, bin am Weinen und gleichzeitig möchte ich ihn einfach nur anschreien und ihn fragen warum in Gottes Namen er uns das antut! Ich weiß meine ganzen Gefühle überhaupt nicht zu sortieren.
Viele Leute sagen er ist selbst Schuld. Ja, er ist selbst dafür verantwortlich dass er jetzt so da liegt, aber trotzdem ist er mein Papa und es tut weh ihn da so liegen zu sehen. Dann kommen die Gedanken was ist, wenn er die akute Situation jetzt übersteht....Gesund wir er nicht wieder...
Tut mir leid, aber ich kriege das alles irgendwie gar nicht vernünftig hintereinander geschrieben. Es ist alles so unwirklich, ich habe Angst, habe Wut, dann wieder das Gefühl " das wird schon", obwohl ich weiß, dass es mit hundertprozentiger Sicherheit NICHT wieder so wird wie man es sich wünschen würde.Bin ich zu Hause habe ich of das Gefühl er ist gar nicht im KH,fahre ich ins KH hab ich das Gefühl ich gehe in eine andere Welt, die gar nicht meine ist. Was habe ich da zu suchen, im grünen Kittel an einem Bett mit lauter Schläuchen, Flaschen, Geräten, bei einem Mann der aussieht wie mein Papa aber es irgendwie nicht zu sein scheint?
Ich weiß nicht ob das was ich hier geschrieben habe für irgendjemanden einen Sinn ergibt, aber es tat schonmal gut es los zu werden.
Lg an alle
Melli